KIEFERHÖHLENOPERATIONEN

 

Die Kieferhöhle gehört zu den Nasennebenhöhlen, es handelt sich um einen luftgefüllten mit Schleimhaut ausgekleideten knöchernen Hohlraum. Die Kieferhöhle ist durch enge Ausführungsgänge mit der Nase verbunden über die Sekrete der Kieferhöhle ausgeleitet werden und deren Belüftung erfolgt.

Entzündungen der Kieferhöhlen entstehen in der Regel als Folge von Erkrankungen oder Belüftungsstörungen in der Nase sowie durch Entzündungen an benachbarten Zähnen. Seltener entstehen sie auch durch Fremdkörper wie z.B. übergetretene Wurzelfüllanteile. Liegt die Ursache im Bereich der Zähne, wird der Eingriff in der Regel durch einen Oralchirurgen durchgeführt. Bei einem solchen Eingriff wird neben der Behandlung von Zähnen die Kieferhöhle eröffnet und krankes Gewebe und ggf. Fremdkörper oder Polypen unter Schonung und weitgehender Erhaltung der Schleimhaut in den Kieferhöhlen entfernt.

Bei Vorliegen von Kieferhöhlenzysten werden diese durch eine Fensterung der vorderen oder seitlichen knöchernen Kieferhöhlenwand, ausgehend von der Umschlagfalte des Oberkiefers, ausgeräumt und der Zugang (Mund-Antrum-Verbindung) dicht verschlossen.

In Folge einer Zahnentfernung, Operationen oder durch ein Trauma kann es zu Mund-Antrum-Verbindungen (offene Verbindung der Mundhöhle zur Kieferhöhle) kommen. Hierdurch können Keime und Stoffe aus der Mundhöhle in die Kieferhöhle übertreten und diese infizieren/entzünden und die Funktion der Kieferhöhlenschleimhaut zerstören. Aus diesem Grund ist ein zeitnaher Verschluss der Öffnung durch plastische Deckung erforderlich. Aufgrund des oft schwierigen und mangelnden Schleimhautangebotes stellt dies mitunter hohe Anforderungen an die chirurgische Ausstattung und das Operationsverfahren.

In Fällen einer chronischen Sinusitis maxillaris in Verbindung mit notwendigen Zahnbehandlungen kann die kombinierte chirurgische Revision der Kieferhöhle sinnvoll sein, bei der krankhafte Gewebebildungen und Sekretverhalte beseitigt werden, um einen entzündungsfreien Zustand wiederherzustellen.

Die Sinusbodenelevation (Sinuslift) ist ein Operationsverfahren zur vertikalen Knochenverbreiterung im Oberkieferseitenzahbereich. Hierbei wird nach Eröffnung der knöchernen Kieferhöhle (Sinus) unter Schonung der die Kieferhöhle auskleidenden Innenschleimhaut (Schneidersche Membran) diese durch Präparation angehoben (Anhebung des Kieferhöhlenbodens/Membran) und mit Knochenersatzmaterial unterfüttert. Infolge kann durch Verknöcherung des so eingebrachten Materials eine Knochenerhöhung sowie die Bildung eines stabilen Implantatlagers vor Implantationen erzielt werden.